In Politik und Wirtschaft besteht seit längerer Zeit Einigkeit darüber, dass an einer Umstellung der weltweiten Energieerzeugung langfristig kein Weg vorbeiführen wird. Eine Abkehr von der massenhaften Verbrennung fossiler Brennstoffe und ebenso von der Kernspaltung mit ihren jahrtausendelang strahlenden Abfallprodukten bei gleichzeitiger Hinwendung zu erneuerbaren Energien ist zumindest mittelfristig geboten - auch darüber herrscht weitgehend Konsens.
Auseinander gehen dagegen die Vorstellungen vom Wege dorthin. Angestrebt wird prinzipiell, den Anteil regenerativer Energien am Gesamtenergiemix möglichst rasch und möglichst nachhaltig zu erhöhen. Die Optionen dafür sind immerhin zahlreicher, als gemeinhin angenommen wird. Neben Wasser- bzw. Gezeitenkraftwerken, Geothermie und Biomasse gelten insbesondere die stetig zahlreicher werdenden Windkraftanlagen und natürlich die Solarenergie als Hoffnungsträger in Bezug auf Schonung natürlicher Ressourcen und eine saubere Klimazukunft.
Die erstgenannten Technologien lassen sich, von wenigen Einzelfällen abgesehen, allerdings nur in großem Maßstab sinnvoll und wirtschaftlich einsetzen. Ganz anders sieht die Sache hingegen bei unserer Sonne aus, denn Solarenergie kann auf unterschiedliche Weise genutzt werden.
Bei Großprojekten wie beispielsweise in der Sahara oder in Spanien wird das Prinzip der Solarthermie angewandt. Hierbei bündeln Spiegel zunächst das Sonnenlicht und erhitzen damit eine Spezialflüssigkeit - daher auch der Name Thermie (Wärmemenge). Mit Hilfe eines Wärmetauschers wird im zweiten Schritt Dampf erzeugt, welcher dann wiederum eine Turbine antreibt, die schließlich Strom erzeugt.
Es ist leicht ersichtlich, dass diese Methode bei kleineren, dezentralen Anlangen für private oder kleingewerbliche Nutzung zu aufwändig und somit ungeeignet ist. Zum Einsatz kommt deshalb in diesen Bereichen eine andere Technik: Die Photovoltaik. Das Wort setzt sich wie folgt zusammen: Photo entstammt dem Griechischen und bedeutet Licht, während der Physiker Alessandro Volta - wenn auch sicherlich ohne sein Wissen - den zweiten Teil des Namens für die elektrische Spannung beisteuerte.
Eine Photovoltaikanlage besteht im Kern hauptsächlich aus Solarzellen, welche das Sonnenlicht ohne Umwege in nutzbaren Strom umwandeln. Dieser kann nun direkt dem Eigenbedarf dienen, also dem privaten Verbrauch oder der Produktion. Er kann aber auch, sobald ein Überschuss erzielt wird, in das öffentliche Netz eingespeist werden. Dafür erhält der Stromerzeuger eine Einspeisevergütung, und an dieser Stelle wird beginnt das Thema für alle Hausbesitzer, Verwalter öffentlicher Gebäude sowie kleine und mittlere Gewerbebetriebe interessant zu werden.
Denn ob nun ein neues Haus gebaut oder ein bestehendes energetisch saniert werden soll: Den steigenden Energiekosten, den deutlich verschärften Bauvorschriften und nicht zuletzt dem Klimaschutz ist dabei Rechnung zu tragen. Eine vernünftig dimensionierte, gut geplante und sauber installierte Photovoltaikanlage reduziert die Stromrechnung, verringert CO2 Emissionen und rechnet sich trotz naturgemäß höherer Anfangsinvestition auf lange Sicht - dank Fördermitteln und besagter Einspeisevergütung für den produzierten Strom.
Jeder Bauherr sollte also eine Kosten-Nutzen-Rechnung vornehmen und die Entscheidung über den Einsatz dieser modernen Technologie sorgfältig abwägen. Wer Energie sparen möchte und plant, ein Gebäude auf einen Niedrigenergiestandard zu bringen oder sogar ein Passiv- bzw. Nullenergiehaus zu errichten, der wird kaum umhin kommen, eine Photovoltaikanlage in die Bau- oder Umbauplanung mit einzubeziehen. Platz dafür ist auf fast jedem Dach!